Verfasst von Paul 02. December 2013

Halbzeit der ersten Etappe

Der 5. Tag unserer Reise hat begonnen und wir befinden uns auf südlichem Kurs. Wir haben noch nicht den Breitengrad von Lissabon erreicht und hoffen doch, dass wir langsam in wärmere Gebiete kommen, wo wir nicht mehr das dicke Paket an Kleidung tragen müssen.

Allmählich haben wir uns an die Bordroutine mit den Wachwechseln gewöhnt. Der Wettergott war uns bisher hold; die Biskaya haben wir mit bestem Segelwind aus nordöstlichen Richtungen gequert, der uns auch jetzt noch begleitet. Die ungeliebten Regenperioden sind bisher ausgeblieben. Wie meistens entspricht die Realität nicht wirklich den meteorolischen Voraussagen; von dem Starkwind mit Windgeschwindigkeiten von bis über 80 km/h hatte uns vorher niemand etwas erzählt. Aber bis jetzt können wir gut damit leben.

Ein Phänomen beschäftigt unsere Köpfe: Immer wieder ertönt ein Alarm, der Probleme mit der Stromversorgung signalisiert. Eine Ursache dafür konnte bislang nicht gefunden werden. Obwohl unser Stromgenerator viel läuft - er betreibt gleichzeitig unsere Heizung -, kann die Batterie keinen normalen Ladezustand erreichen.

Für die weitere Strecke sagen die Prognosen eine Ankunft auf Gran Canaria für Freitag abend oder Samstag voraus. Aber wer weiß schon so genau, wie schnell (oder langsam) der Wind uns auf dem restlichen Teil der Strecke vorantreiben wird?