Verfasst von Uwe 27. November 2013

Es geht los

Der Törn beginnt

Mittwoch abend, wir liegen im Hafen von Les Sables, immer noch, oder besser: wieder. Denn unser Probeschlag in der Bucht war erfolgreich und daher trinken wir unser erstes Ankerbier - aber auch das letzte für die nächsten ca. 10 Tage. Denn was sich in den letzten Tagen bereits abzeichnete, ist jetzt Gewissheit: Morgen gehts los.

Alle Vorräte sind gekauft und verstaut. Alle Arbeiten abgeschlossen und was jetzt noch nicht erledigt ist, kann unterwegs oder in Gran Canaria gemacht werden, unser nächstes Ziel. 1400 Seemeilen liegen vor uns, wenn wir den geplanten Schnitt von 7 Seemeilen pro Stunde schaffen wären das 8 Tage und 8 Stunden. Aber wir wissen ja bereits, was das mit Plänen ist.

Trotzdem: Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist extrem günstig. Ein relativ stabiles Hoch westlich von Irland beschert uns Wind von Nordost und dementsprechend auch relativ wenig Welle gegen uns, wie man auf der Karte des DWD sehen kann:

DWD_Wind_Seegang_Bild

Wenn wir erst mal so weit westlich von Cap Finisterre sind, dass wir direkten Kurs auf die Kanarischen Inseln anlegen können, kann uns auch eine Wetteränderung kaum noch aufhalten. Denn selbst mit den üblicherweise vorherrschenden Winden aus West können wir dann sehr schnell Richtung Süden segeln. Und da unsere Wetterdaten allenfalls für die nächsten drei Tage eine verlässliche Prognose bieten, ist alles ab Sonntag noch völlig offen.

Starten werden wir gegen 10 Uhr Ortszeit. Ab dann wechseln wir uns immer im 4-Stunden Wach- und 6-Stunden Ruhe-Rhythmus alternierend mit der Führung der Yacht ab, wobei eine Wache immer aus zwei Crewmitgliedern besteht. Das sieht dann am Anfang so aus: Paul beginnt um 10 und hat dann Wache bis 14 Uhr. Um 12 Uhr stösst Bernd hinzu. Paul ist also eigentlich die ersten beiden Stunden allein, aber da wir morgen ja alle noch um diese Zeit wach sind, ist das kein Problem. Und einer muss ja den Anfang machen.

Paul wird dann um 14 Uhr von Chris abgelöst, der dann Wache bis 18 Uhr hat. Bernd wird um 16 Uhr von Steffi abgelöst. Chris hat also die ersten beiden Stunden Wache mit Bernd und dann nochmal zwei mit Steffi. Ich selbst löse Chris um 18 Uhr ab und mache dann bis 22 Uhr. Paul löst Steffi um 20 Uhr ab, Bernd mich um 22 Uhr und so geht das dann immer weiter bis wir auf den Kanaren sind.

Dieses Wachschema hat den Vorteil, dass man nicht immer nur mit ein und derselben Person Wache hat, was bei einer Crew aus fünf Leuten ohnehin schwierig zu realisieren wäre, und man nicht immer zur selben Tages- oder Nachtzeit Wache hat, das sorgt für etwas Abwechslung.

Wenn alles gut läuft werden wir uns dann also ungefähr an Nikolaus wieder melden. Bis dahin

Mast und Schotbruch!